Yoga Nidra funktioniert ähnlich wie eine geführte Meditation und wird im Liegen praktiziert. Du wirst systematisch in eine Tiefenentspannung geleitet. Du übst, dabei wach zu bleiben und in diesem Zustand länger zu verweilen. Es ist eine einfach zu erlernende Methode um ganzheitlich zu entspannen.
Yoga Nidra wird am besten in Savasana (Entspannungshaltung, Totenstellung) auf dem Boden durchgeführt. Du kannst dich auf eine Matte oder Decke legen und dich zudecken. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Es ist auch möglich die Übung im Sitzen zu machen, wenn du dazu neigst einzuschlafen.
Yoga Nidra – der bewusste Schlaf
Yoga Nidra wurde von Swami Satyananda aus dem Nyasa, einer Technik aus dem Tantra entwickelt. Durch ein bewusstes, systematisches nach Innen wenden und Kreisen der Wahrnehmung durch den Körper kommt es zu einer Entspannung auf mentaler, körperlicher und emotionaler Ebene.
Der Körper ruht ganz still, die Wahrnehmung bewegt sich ohne Anstrengung – es ist ein innerer Vorgang. In diesem unbewegten Zustand reduziert der Körper das Senden von Signalen an das Gehirn, somit kommt es auch in den jeweiligen Bereichen des Gehirns zu Entspannung.
Dein Geist bewegt sich im Yoga Nidra an der Grenzlinie zwischen Wachsein und Schlaf. In der Psychologie wird dieser Bereich der “hypnagogischer Zustand” genannt – die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein. Das ist auch messbar! Das Gehirn produziert dann mehr langsam schwingende Alphawellen (Entspannter Wachzustand) und Theta-Wellen (Dämmerschlaf).
Informationen aus dem Unterbewussten können ins Bewusstsein gelangen und dort verarbeitet werden. Es geht also nicht nur um Entspannung, sondern auch um eine Bewusstseinserweiterung!
Yoga bedeutet vereinigen/verbinden (mit dem höchsten Bewusstsein) und das Wort Nidra bedeutet Schlaf. Im Yoga Nidra kommen wir unserem wahren Selbst näher, einem Zustand reinen Bewusstseins, frei von Gedankenwellen und Identifikationen. Wir fühlen uns verbunden.
Tor zur Meditation
In Patanjalis 8 Stufen zur Erleuchtung (Yogaphilosophie) ist Yoga Nidra der 5. Stufe – Pratyahara – zuzuordnen. Pratyahara wird oft mit “Rückzug der Sinne” übersetzt. Unsere Sinne sind im Alltag ständig nach außen gerichten, nehmen Informationen auf und leiten sie an das Gehirn weiter. Unsere moderne Lebensweise bringt eine ständige Reizüberflutung mit sich.
Im Yoga Nidra stoppen wir für eine gewisse Zeit das Entstehen neuer Eindrücke und ermöglichen einen Reinigungsprozess. Das wiederum ermöglicht eine Transformation von innen heraus. Auf diese Weise kann Yoga Nidra unser Leben dauerhaft verändern, wenn wir regelmäßig üben.
Hier eine kurze Version von Yoga Nidra zum Üben:
Yoga Nidra...
Yoga Nidra im Liegen